Kerstin Gier - Silber: Das erste Buch der Träume

Wortwanderin | 29. Januar 2014 | / / / |


Titel: Silber: Das erste Buch der Träume (Silber #1 von 3)
Autor: Kerstin Gier
Genre: Jugendbuch für Mädchen, Fantasy
Verlag: Fischer FJB
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Seitenzahl: 416
Preis: 18,99€ (gebundene Ausgabe) | 16,99€ (Kindle Edition) | 10,59€ (Audio CD) | bisher nicht als TB erhältlich

Dieses Buch habe ich via spotify als Hörbuch gehört.
Neben der Rezension zum Inhalt, beinhaltet dieser Post daher auch noch Anmerkungen zum Hörbuch des Argon Verlags. Der bietet durch den Musikstreaming-Dienst übrigens eine Vielzahl ansprechender Bücher verschiedenster Genres an. Ich empfehle ihn uneingeschränkt!

"Geheimnisvolle Türen mit Eidechsenknäufen, sprechende Steinfiguren und ein wildgewordenes Kindermädchen mit einem Beil … Liv Silbers Träume sind in der letzten Zeit ziemlich unheimlich. Besonders einer von ihnen beschäftigt sie sehr. In diesem Traum war sie auf einem Friedhof, bei Nacht, und hat vier Jungs bei einem düsteren magischen Ritual beobachtet. Zumindest die Jungs stellen aber eine ganz reale Verbindung zu Livs Leben dar, denn Grayson und seine drei besten Freunde gibt es wirklich. Seit kurzem geht Liv auf dieselbe Schule wie die vier. Eigentlich sind sie ganz nett. Wirklich unheimlich – noch viel unheimlicher als jeder Friedhof bei Nacht – ist jedoch, dass die Jungs Dinge über sie wissen, die sie tagsüber nie preisgegeben hat – wohl aber im Traum. Kann das wirklich sein? Wie sie das hinbekommen, ist ihr absolut rätselhaft, aber einem guten Rätsel konnte Liv noch nie widerstehen …"
(Quelle: amazon.de)

Silber ist im typisch Gier'schen Stil geschrieben. Locker und beschwingt, klingt es mehr wie eine Erzählung einer guten Freundin, statt eines Buches. Man ist demnach ziemlich schnell in der Geschichte und muss sich nicht erst mühsam einfinden. Auch die Protagonistin Liv ist eine sympathische Person, die wegen ihres Teenageralters natürlich die ein oder andere typische Sorge hat. Obwohl sie sich nach Kräften dagegen wehrt. Auch Livs Familie inklusive Lotti, dem Kindermädchen sind überaus liebenswerte Persönlichkeiten, die mit Detailtreue gezeichnet wurden. Jedoch bin ich mit Liv nicht so warm geworden, wie z.B. mit Gwenny aus der Edelstein-Trilogie. Während Gwenny eher ein selbstbewusster Macher-Typ ist, empfand ich Liv als abwartend und mitunter kleinlaut. Sie lässt mehr über sich ergehen.

Ein kurzes Wort zu Grayson und seinen drei Freunden. Es fiel mir anfangs schwer, sie auseinander zu halten. Alle gleich alt, blond, super hübsch und die Mädchenherzen fliegen ihnen zu. Eine Art Boyband der Schule. Ich hatte beim Hörbuch leider öfter das Gefühl, dass Leserin Simona Pahl die Jungs mit einer gelangweilten Note sprach. Nicht SIE war glangweilt, sondern sie tat so, als seien es die Jungs. Das hat mir nicht gefallen. Die ausbleibende Betonung machte das etwas dröge. Ansonsten bin ich mit dem Hörbuch des Argon Verlags aber sehr zufrieden. Es war mein erstes Buch in dieser Form und der Einstieg fiel mir nicht schwer. Alle Kapitel hatten eine angenehme Länge und waren eine wunderbare abendliche Lektüre vorm Schlafengehen. Auch wenn ich mit Simona Pahl nicht uneingeschränkt glücklich war, finde ich ihre Stimme doch sehr geeignet für ein Jugendbuch. Ihre Stimme ist frisch und jung, aber frech. Das passte idel zu der jungen Protagonistin.

Kerstin Gier baut das Buch recht langsam auf. Bis zur Hälfte passiert eigentlich nicht viel, was einen wirklich packt. Jedoch streut sie fortwährend kleine Puzzlesteinchen, die sich am Ende zu einem überraschenden Plottwist zusammensetzen. Das hat es für mich noch mal etwas rausgerissen, denn ich wartete schon ab, ob das Buch nochmal in die Gänge kommt. Davor wird man Zeuge von Veränderungen in Livs Familie. Mich haben die tatsächlich mehr interessiert, als der eigentliche Plot. Streng genommen kein übermäßig gutes Zeichen.

Daher verbleibe ich gespalten. Silber ist ein tolles Jugendbuch. Unterhaltsam, kurzweilig und gespickt mit einigen sehr schönen Ideen. Dennoch haut es mich nicht vom Stuhl und hatte mir schlicht zu viele Längen. Die Protagonistin ist nicht ganz mein Fall, jedoch ist ihre Familie wirklich hinreißend (Lotti!). Insgesamt eine nette Lektüre für Zwischendurch, deren Hype ich trotz aller Kritik gut verstehen kann. Ich hatte ja auch meinen Spaß! Abschließend vergebe ich 3 von 5 Blätter, Tendenz eher zu 3,5.


Wortwanderin

Foto und Video: © Fischer FJB

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