Die sind echt zum Kotzen: Weibliche Charaktere #1

Wortwanderin | 7. April 2014 | / / / / |



Irgendwann muss es mal raus. Wortwörtlich. Man kann ja nicht alles und jeden mögen. Deswegen starte ich heute eine neue Reihe namens Die sind echt zum Kotzen. Hier drin wüten blinder Hass und blankes Entsetzen zu einem bestimmten Thema. Zu Beginn beschäftige ich mich  weiblichen Charakteren, die mir bitte nie, NIE wieder unterkommen. Dies ist keine handelsübliche Ranking-Liste. Vielleicht nervt Person A etwas mehr als Person B, dennoch haben sie eines gemeinsam: Sie sind ätzend. Und haben damit verdient, in einem Atemzug genannt zu werden. Heute Teil eins von...ach wer weiß, wie viel da noch kommen...





Zu Beginn gleich mal ein Rundumschlag, der absolut verdient ist. Die Dämlichkeit und der Nerv-Faktor dieser drei Protagonistinnen ist unbestreitbar und meines Wissens nach unübertroffen. Die Dämlichen Drei sind Helen aus der Göttlich Trilogie, Bella aus Twilight und Gaia aus der Stadt der verschwundenen Kinder Trilogie.


Helen ist naiv wie ein Kleinkind und darüber hinaus auch noch dumm wie ein Meter Feldweg. Völlig außer Stande zu artikulieren, was sie will (wenn sie denn mal weiß, was sie will), zickt sie ihre Lieben so oft an, dass man sich fragt, warum die ihr noch nicht längst den Mittelfinger gezeigt haben. Wenn sie sich nicht gerade ihrem pubertärem Emotionschaos hingibt, kann sie natürlich alles und das nahezu mühelos. Dennoch bleibt sie trotz aller monströsen Fähigkeiten das kleine Mädchen, das beschützt sein will. Was sie sich wünscht bestreitet sie und wird aggressiv. Wahrscheinlich kackt sie jeden an, der ihre Wünsche nicht von den Augen ablesen kann. Ein furchtbares Mädchen. Charakterentwicklung? Fehlanzeige. Helen hat mir den Lesegenuss dermaßen versaut, dass ich dankend auf weitere Teile verzichte.

Bella ist für Viele sozusagen die moderne Mutter der Kotz-Charaktere. Zu ihr wurde schon so viel gesagt, dass man sich eigentlich nur wiederholen kann. Sie ist naiv und unfreundlich. Will zu viel, hat zu wenig Geduld, ist eine unglaubliche Zicke und bringt sich immer wieder in Schwierigkeiten. Ihre Gedankengänge sind zwar logisch, lassen aber nicht auf jemanden schließen, dem man viel im Oberstübchen zutraut. Sie verkompliziert selbst die einfachsten Dinge und ist der Hauptgrund, warum ich nach Band 1 von Twilight keine Lust mehr auf die Fortsetzung hatte.

Gaia ist ein nettes Mädchen. Ehrlich. Strebsam, aufmerksam, zuvorkommend. Darüber hinaus auch ziemlich mutig. Aber leider völlig talentfrei und nicht in der Lage irgendwas selbst zu machen. Alles, was ihr in Band 1 der Trilogie meisterhaft gelang, wurde von einem Nebencharakter in die Wege geleitet. Man griff ihr ständig unter die Arme, um nichts musste sie sich selbst kümmern. Den Erfolg strich sie ein. Leider ist sie trotz aller "Mühen" immer noch einfach nur nett, somit weitgehend charakterfrei - und ein typischer Fall von Zuckerwattehirn, das bekanntlich die Krankheit Instalove anzieht. Ihre Lovestory war auch mehr der Fall WTF? Seriously?!

Wie ihr seht, habe ich es oft nicht so mit Mädchen aus den Jugendbüchern. Sie sind oft plakativ und manchmal nur eine Schablone, die nach Belieben anders benannt wird. Wie erging es euch mit Helen, Bella und Gaia? 

Wortwanderin

©Piper ©Heyne fliegt ©Dressler

Kommentare (7)

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Also da ich von den drei Büchern bisher nur Twilight gelesen habe, kann ich mir auch nur über Bella eine Meinung bilden. Ich finde sie gar nicht so schlimm. Sicher ist sie nicht die sympathischste Protagonistin und manchmal auch ein bissl "doof", aber schlimmer als sie finde ich gerade Elli von Splitterherz. Lese das Buch gerade und muss sagen, die Protagonistin ist mal ne richtige Zicke.
Hehe, von den genannten habe ich auch nur Twilight gelesen, und da kann ich mich dir nur anschließen. Ich war selten so genervt beim Lesen und hatte ständig das Bedürfnis, sie zu schütteln. So ne Trantüte. Und das finden Mädels heutzutage toll?
Dann hab ich mal wieder einen alten Krimi gelesen, von E. Wallce, aber da hatte man das selbe Prinzip: dümmliches Mädel, reich, kann aber ihr Geld nicht verwalten, wird ausgenommen und muss vom kühnen Dedektiv gerettet werden. Den heiratet sie dann, und der verwaltet ihr Geld.
Na Danke, tolles Frauenbild.
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Gaia fand ich eigentlich gar nicht so schlimm - zumindest im ersten Band. Bella dagegen...joar, die war schon schwieriger, aber da wurde das drumherum immer unerträglicher, da fiel der Charakter allein nicht mehr so ins Gewicht. Aber gemocht habe ich sie nicht.
Helen fand ich auch nicht sehr gelungen. Vor allem im dritten Band nicht mehr. Im ersten aber auch schon nicht. Ihre Fähigkeiten sind total überladen, sie verheimlicht ständig irgendwas ohne Grund und versteht nichts.

Ich muss aber auch KittyCatina zustimmen, Ellie aus Splitterherz toppt auch für mich alle drei.

LG
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eine Antwort · Aktiv seit 580 Wochen
Oha, wenn das so ist, werde ich um Splitterherz mal einen großen Bogen machen. Danke für die Warnung o.O
Guten Morgen,

du hast mir grad den Start in den Tag versüßt. Vielen Dank! Ich habe herzlich gelacht. :) Zuckerwattehirn - sehr schön!

Ich habe "Die Stadt der verschwundenen Kinder" nicht gelesen, darum kann ich dazu nichts sagen, aber bei den beiden anderen Kandidatinnen kann ich dich durchaus verstehen. Bei Bella kann ich einer meiner VorrednerInnen zustimmen - die fand ich gar nicht so schlimm. Aber das lag vielleicht auch daran, dass ich sie nicht wirklich erst genommen habe. Sie ist ne hole Nuss, viel schlimmer finde ich aber diese Bemuttern. Ätzend. Ihr komischer Vater da, hat doch 40 Jahr so überlebt, aber jetzt kommt er (in ihren Augen) um, wenn sie ihm mal nen Tag keine Lasange kocht? Ist doch krank. Da wir meiner Meinung nach auch ein Frauenbild aufs Podest gestellt, bei dem man nur mit dem Kopf schütteln kann - und tausende kleine Mädels (und noch schlimmer: erwachsene Frauen) finden es toll. Was soll man dazu nich sagen?

Zu Helena: An die kann ich mich so überhaupt nicht mehr erinnern. Ich habe allerdings wie du auch nur Teil 1 gelesen. Abgesehen von der Protagonistin gab es in dem Buch nämlich auch so kolossal viel zu kritisieren, dass Helena für mich kaum noch ins Gewicht gefallen ist. :)

Liebe Grüße aus dem Tintenmeer,
Sandy
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eine Antwort · Aktiv seit 580 Wochen
Hi Sandy!

Bellas Bemuttern hatte ich völlig verdrängt. Aber ja, du hast Recht! Das störte mich damals auch. Bei Bellas Eifer fragt man sich ja tatsächlich, wie ihr Papa all die Jahre ohne sie überlebt hat. Ich bin eigentlich nicht der Typ, der Frauenbilder in Geschichten kritisiert. Wenn es zur Figur passt, darf sie auch das naive Dummchen sein. Aber ich mochte bei Bella nicht, dass der Fokus in ihrem Verhätlnis zum Vater darauf lag, dem Kerl das Leben zu erleichtern. So kam es mir beim Lesen jedenfalls oft vor.
Vielleicht ist hier zu viel eigene Ansicht der Autorin eingeflossen.

Fangen wir nicht mit Göttlich an. Es ist die wahrscheinlich katastrophalste Geschichte, die ich seit langem gelesen habe. Wenn wir da mit Kritik anfangen, sind wir Weihnachten nicht fertig... ;)
Ich muss zugeben das ich gegen Helen überhaupt nichts habe (und auch nicht gegen die Götlich-Bücher). Aber das ist wohl geschmackssache ;) Bei Bella muss ich dir aber echt zustimmen. So eine schreckliche Person. Und dann auch noch das ewige Rumgeturtel mit beiden Parteien (Edward & Jake). Furchtbar.
Wen ich auch noch sehr nervig fand war Eve aus Eve & Caleb. Ich meine klar, die ist sehr weltfremd und alles, aber in manchen Dingen denkt man sich dann wirklich: Wie blöd bist du eigentlich ???
So weit zu meiner Meinung :) Sicher gibts noch Charaktere die wirklich nervig waren aber bei mir waren einfach die beiden die im Gedächtnis blieben :)

Lg Mercurin

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