Martina Riemer - Glasgow Rain

Wortwanderin | 20. März 2014 | / / / / / |




Bereits im Januar hatte ich euch schon einmal von Glasgow Rain berichtet. Die Autorin war so nett mich in den Kreis der Vorableser aufzunehmen, und so kam ich bereits einige Zeit vor Erscheinungstermin in den Genuss dieses Romans. Heute ist der große Tag, an dem das Autorendebüt erscheint und ich darf in die Tasten hauen. Meine Rezension findet ihr hier.








Endlich bricht für Vic das letzte Highschool Jahr an und sie kann es kaum erwarten, die lästige Schuluniform einzumotten. Doch es beginnt anders als gedacht: Sie trifft immer wieder auf Rafael, einen mysteriösen Schüler, der plötzlich überall auftaucht. Trotzdem schafft er es, sich nicht nur in ihr Leben zu schleichen, sondern auch in ihr Herz. Wäre da nicht ein großes Problem: Seit sie ihn besser kennengelernt hat, bekommt sie das beklemmende Gefühl nicht los, ständig beobachtet zu werden. Zusätzlich jagen ihr die Frauenmorde, die in den letzten Wochen Glasgow überschatten, eine große Angst ein, bis sich Vic nicht mehr sicher ist, ob sie verrückt wird oder ob tatsächlich etwas vor sich geht. Bald verliert sich Vic in dem Gefühl der Verfolgung und der Liebe zu Rafael. Aber ist er wirklich der, für den sie ihn hält? Sie weiß nicht mehr, wem sie trauen kann oder wer ein falsches Spiel mit ihr treibt. Kann die Liebe bestehen, wenn die Angst einem die Luft abschnürt? (Quelle: goodreads.com)

 
Vic hat es in ihrem nicht leicht gehabt. Als sie noch klein war starb ihre Mutter, ihr Vater zerstritt sich daraufhin mit ihrer geliebten Tante Shona. Vic vergoß seitdem nie wieder eine Träne und verdrängte ihren Kummer. Obwohl sie niemanden wirklich an sich heranlässt, ist sie eine liebenswerte Person geworden. Harte Schale, weicher Kern. Halt findet sie bei ihren beiden besten Freunden, dem Geschwisterpaar Stew und Aimee, die mit ihr zur Schule gehen. Mit ihrem Mitschüler Cailean unterhält sie eine lockere Affäre, jedoch hegt sie keine Gefühle für ihn. Liebe zu erfahren ist ihr fremd, denn auch ihr Vater gibt ihr keine Zuneigung und Bestätigung. So sieht sich Vic nicht in der Lage, überhaupt jemanden aufrichtig zu lieben. Doch dann begegnet sie Rafael.

Rafael präsentiert sich als der absolute Traummann und ideale Schwiegersohn. Bei ihm kommt man automatisch ins Schwärmen und wünscht sich nur das Beste für ihn. Manchmal fällt es beim Lesen daher schwer zu verkraften, dass Vic ihn so anzickt. Die hat nämlich durchaus ihre Momente, in denen man sie packen und schütteln möchte. Auch bei ihrem Vater hegt man nicht selten den Wunsch, ihm das Gehirn gerade zu rücken, denn die Autorin hat mit ihm eine 1A Hassfigur erdacht. Auch Cailean ist alles andere als ein sympathischer Zeitgenosse. Martina Riemer versteht es, für jede Emotion eine passende Figur zu schaffen.

Haben Rafael und Vic erst einmal ihre Liebe zueinander entdeckt, wird man als Leser in den wilden Strudel der ersten großen Liebe geworfen (wir erinnern uns alle!). Dass die mitunter kitschig ausfällt ist zwar klar, mir war es beim Lesen jedoch stellenweise zu viel. Zu viel Geschwärme, zu viel schmalztriefende Worte. Klar, wir haben die alle gesagt. Uns ging es damals ähnlich. Ich kann Vic und Rafael daher völlig verstehen, dennoch schleicht sich der Gedanken "Wir wissen, dass du verknallt bist!" irgendwann ein.

Martina Riemer schreibt in einem lockeren Stil und hält die Waage zwischen blumiger Ausschmückung und einfacher Beschreibung. Das Buch liest sich daher angenehm und oft wunderte ich mich, wie viel ich bereits hinter mich gebracht hatte. Ein gutes Zeichen, denn offenbar bin ich ziemlich tief in die Geschichte abgetaucht.

Der Aufbau der Story muss sich hinter etablierten Autoren nicht verstecken. Startet der Plot noch tragisch, entwickelt sich daraus eine schöne Geschichte um junge Menschen. Inklusive einem Schuss Humor und einer großen Portion Gefühl. Alles gipfelt in einem rasanten Höhepunkt. Aber Glasgow Rain ist kein einfacher Liebesroman. Denn der mystische Aspekt wird gekonnt in den Plot verwoben. So leidet Vic unter gruseligen Alpträumen, die sie sich jedoch nicht erklären kann... Nur stellenweise überkam mich der Gedanke, dass es hier doch etwas arg konstruiert oder gewollt wirkt.

Bücher aus dem Bereich Romance lese ich nicht so oft, und bin auch sonst eher ein Vertreter von Mystery, Thrillern und Endzeit-Spannung. Hier fühlte ich mich jedoch ziemlich gut unterhalten. Und obwohl ich aufmersam las und kritisch mit der Geschichte ins Gericht ging, habe ich nicht viel gefunden, worüber ich hätte meckern können. Für einen Erstling ist Glasgow Rain überraschend gut gelungen und passt wunderbar in das Genre New Adult/Young Adult. Wer also gerne in diesem Bereich liest, wird mit dem Roman Spaß haben. Auch für junge Erwachsene oder Teenager ist dieser Roman geeignet, denn er fasst ihre Gedanken, Wünsche und Träume auf. Glasgow Rain ist kein Buch, das mich umgehauen hat, aber ich kann mit etwas Abstand durchaus sagen, dass es eine schöne, lesenswerte Lektüre ist. Das Buch macht Spaß, berührt, ist spannend.

Am Ende entfährt einem ein träumerisches Seufzen und es bleibt ein wohliges Gefühl. Mich hat das Buch positiv überrascht. Daher spreche ich eine Leseempfehlung aus und vergebe 4 von 5 wohlverdienten Blättern.




Titel: Glasgow Rain
Autorin: Martina Riemer
Genre: Romance, New Adult, Young Adult, Mystery
Sprache: Deutsch
Seiten: 288
Preis: 11,99€ (TB), 2,99€ (Kindle Edition)


Danke an Martina Riemer für das Zusenden eines Rezensionsexemplars und das Vertrauen in mich als Leser und Blogger. Ich wünsche alles Gute und einen erfolgreichen Start ins Autorendasein.

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